Die Bezeichnung Filipino Kali Arnis steht als Oberbegriff für die Philippinischen Kampfkünste.

Im Englischen findet man auch oft die Bezeichnung FMA (Filipino Martial Art).

 

Eine weitere und häufige Bezeichnung der philippinischen Kampfkünste ist  „Eskrima“.

Diese ist aus dem spanischen Wort "esgrima"  abgeleitet und bedeutet übersetzt „Fechten".

 

Im Filipino Kali Arnis werden, neben dem klassischen Stock- und Messersystem, auch waffenlose Techniken gelehrt, während das klassische Eskrima hingegen meist nur reine Stock- und Messertechniken beinhaltet. Die waffenlosen Techniken setzen sich aus Elementen des Panantukan (philippinisches Boxen, "Dirty Boxing") sowie des Panandiakan (philippinisches Kickboxen) zusammen.

 

Der Ausdruck  "Dirty Boxing" kommt daher, da es im Panantukan - anders als im Sportboxen - keine Regeln gibt, da es sich um reine Selbstverteidigungstechniken handelt.

Die Tritttechniken im Panandiakan sind maximal bis zur Hüfte bzw. Rippe.

Die Low-Kicks (Tritte zum Oberschenkel bzw. Knie) werden oftmals auch als „The Art of low Kicking – die Kunst der tiefen Tritte“ bezeichnet.

 

Viele Philippinische Kampfkünste entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte und wurden vorwiegend als Selbstverteidigung praktiziert. Nach der spanischen Besatzung (ca. 1564) durfte Eskrima aufgrund der effektiven Techniken nicht mehr praktiziert werden. Um diese Verbote zu umgehen und um die Kampfkünste weiterhin zu erhalten, wurden die Techniken in Tänze umgewandelt oder im Untergrund trainiert.

Um Selbstverteidigung zur Kunst zu machen und Techniken intensiver trainieren zu können, bevorzugten die älteren Filipinos den Einsatz von Stöcken statt  Macheten.

Hierdurch wurde das Verletzungsrisiko von gefährlichen Schnittwunden minimiert.

Da der Stock bei richtiger Ausführung Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreichen kann,

besteht, bei unsachgemäßem Gebrauch, durchaus die Möglichkeit ernsthafter Verletzungen.

Führt man die Techniken jedoch mit einer Machete aus, so würde dies unweigerlich zu Verlust von Gliedmaßen oder gar zum Tod führen.

Teilweise zeigen die Großmeister der Philippinischen Kampfkünste heute noch, bei besonderen Anlässen, verschiedene Übungen, die mit einer scharfen Machete durchgeführt werden.

Mit der Immigration der Malaien um ca. 200 nach Christus wurden Langmesser mit eingeführt.

Die Malaien waren Experten im Umgang mit Dolchen, Schwertern, Speeren sowie Pfeil und Bogen.

Bei der zweiten Immigration der Malaien, die in der frühen Zeit der Christlichen Ära stattfand, wurden weitere Klingenwaffen integriert. Die frühen Handelsbeziehungen mit China beeinflussten ebenfalls, durch die T´ang Dynastie, die Philippinischen Kampfkünste. Es wurden hierbei Techniken aus den chinesischen Kampfkünsten integriert.

Als 1941 der Krieg mit Japan begann, traten viele Filipinos freiwillig den amerikanischen Streitkräften bei. Während dem Training benutzten die Filipinos Techniken aus dem Filipino Kali Arnis.

Die Ausbilder der US-Streitkräfte waren davon so überzeugt, dass sie diverse Techniken in das Ausbildungsprogramm integrierten. Aufgrund der intensiven Erfahrung im Umgang mit der Machete wurden die Filipinos in speziellen Einheiten (Scouts/Aufklärer) eingesetzt, die sich im Dschungelkrieg bewährten. Die Filipinos waren bei ihren Gegnern stets gefürchtet. Noch heute gehört die Machete zur Grundausstattung der Philippinischen Armee. Vor allem die Philippinischen Marines, welche zu den Besten weltweit gehören, erhalten ein intensives Training im Umgang mit der Machete und dem Messer.

Während des Krieges mit Japan wanderten verschiedene Großmeister aufgrund des Militärdienstes nach Amerika aus und brachten dadurch die Philippinischen Kampfkünste nach Amerika und Europa. Die Stock- und Messertechniken sind heutzutage fester Bestandteil der meisten Kampfkünste und fest in diese integriert.

Ziele des Filipino Kali Arnis Trainings

Neben den Aspekten der Selbstverteidigung bietet das Training im Filipino Kali Arnis hervorragende Möglichkeiten zur Entwicklung und Verbesserung in den Bereichen:

 

  • Körpergefühl (Balance- und Gleichgewichtskontrolle)
  • körperliche & mentale Fitness
  • Aggressions- und Impulskontrolle bei Kindern und Jugendlichen
  • Stärkung des Selbstwertgefühls bei Kindern und Jugendlichen

 

Obwohl Kampfkunst häufig als Individualsportart bezeichnet wird ist dies nur zum Teil richtig,

da zum Erlernen und zur Weiterentwicklung intensives Training mit anderen Menschen zwingend notwendig und unersetzbar ist. Deshalb legen wir von  Anfang an größten Wert auf Respekt und verantwortungsvollen Umgang im Miteinander.

 

Zudem fördern wir den Teamgeist durch freiwilliges Training und freiwillige Teilnahme als Team an nationalen und internationalen sportlichen Wettkämpfen sowie an Weltmeisterschaften.

Darüber hinaus bestehen enge internationale Verbindungen zu hochrangigen Vertretern des Filipino Kali Arnis, speziell zu dessen Vertreten auf den Philippinen.

SV

Selbstverteidigung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. 

Selbstverteidigung und Kampfkunst

Die Techniken sind individuell anwendbar, ob mit Stock, waffenlos oder mit Messer.